Merino kratzt

Merinowolle kratzt nicht – oder doch? Und was man dagegen tun kann

„Merinowolle kratzt nicht!“

Das Wichtigste erst einmal vorweg. Merinowolle sollte nicht kratzen. Im Gegenteil. Die sehr feinen Fasern, aus denen die Merinowolle besteht sorgen in der Regel für ein angenehmes Tragegefühl. Die Beschaffenheit der Fasern ist so fein, dass sich die Wolle auf der Haut weich und geschmeidig anfühlt. Denn es gilt das Prinzip: Je feiner die Fasern, desto angenehmer wird das Hautgefühl.

Wann kratzt Merinowolle?

Handelt es sich jedoch um minderwertige Ware, also schlechte Qualität, oder einen Materialmix, bei welchem andere Woll- oder Stoffarten beigemischt wurden, sieht die Sache schon anders aus. Dazu kommt, dass auch jeder Mensch unterschiedlich empfindlich auf bestimmte Arten von Stoff oder Wolle reagieren kann. Solltest du beispielsweise an einer Wollunverträglichkeit leiden, dann wird bei dir auch der schönste und feinste Pulli aus Merinowolle zu Juckreiz führen.

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Worauf du beim Merino-Kauf achten solltest, damit es nicht kratzt

Die Dicke der einzelnen Fasern wird von den Experten in Mikron gemessen. Dies ist die hierfür vorgegebene Einheit. 1000 Mikron entsprechen dabei einem Millimeter. Bei Kleidung liegt Merinowolle bei 16 bis 21 Mikron. Wie oben schon erläutert, heißt das also: Je feiner die Faser, desto besser ist das Tragegefühl. Achte also beim Kauf darauf, dass die Kleidung aus 100% Merinowolle besteht. Viele Hersteller mischen der Kleidung des Öfteren andere Wollsorten – welche nicht so weich sind – oder Kunstfasern wie Viskose und Polyester bei. Diese Kleidungsstücke solltest du meiden, denn sonst kann es durchaus sein, dass der Merino-Pulli, die Merino-Unterwäsche oder das Merino-Shirt kratzt. Und das wäre doch sehr schade. Wenn der Fehlkauf schon passiert ist, bevor du diesen Artikel gelesen hast, dann kannst du natürlich auch von deinem Rückgaberecht Gebrauch machen und dir stattdessen ein Kleidungsstück aus 100% Merinowolle holen. Hierfür sind natürlich die jeweils angegebenen Umtauschbedingungen zu beachten.

Was du tun kannst, wenn Merinowolle trotz allem doch kratzt

Die einfachste Variante wäre natürlich, du gewöhnst dich an das Jucken und Kratzen, aber wer will das schon? Deshalb habe ich hier einige Tricks für dich, die dir vielleicht helfen, wieder mehr Freude an deinem Merino-Kleidungsstück zu haben, ohne jucken. Wenn der Pulli also definitiv aus 100% Merinowolle ist und trotzdem kratzt, könnte es an der Fusselbildung liegen. Diese nennt man auch Pilling. Ich hatte darüber in einem der vorangegangenen Artikel bereits berichtet (nähere Informationen hier. Den Link müsstest du setzen Ingo, da ich keine Links hier habe zu den jeweiligen Artikeln). Dieses Pilling entsteht, wenn lose Fasern an die Oberfläche gelangen und sich dort verfilzen. Das kann man aber ganz einfach beheben, indem man die Verfilzungen ganz vorsichtig mit einem Nassrasierer entfernt. Wem das zu unsicher ist, es gibt auch extra Pillingrasierer im Fachhandel. Manchmal kann es helfen, das Merino-Kleidungsstück einzufrieren. Einfach in einen Plastikbeute geben und für zwei Tage ins Gefrierfach legen. Kaputtmachen kann man damit nichts. Wenn das alles nicht hilft, dann solltest du in letzter Konsequenz auf Synthetik-Merino-Gemische ausweichen. Bei diesem Mix wird die Merinowolle mit einer speziellen Kunstfaser kombiniert und so die positiven Eigenschaften beider Stoffe miteinander verbunden. Diese Mixtur kann dir dabei helfen, dass es nicht mehr kratzt und juckt.

Merinowolle soll und darf also nicht kratzen. Wenn sie es doch tut, dann handelt es sich entweder um Verfilzungen – welche aber sehr leicht zu entfernen sind – oder du hast es mit schlechter Qualität und nicht mit 100% Merinowolle zu tun. Im Zweifelsfall solltest du immer diese Dinge als erstes abklären, denn eine Wollunverträglichkeit ist höchst selten und kommt meistens nicht in Betracht.

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